Schlossbrauerei Riedau: Unterschied zwischen den Versionen
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== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Das Gründungsjahr der Schlossbrauerei Riedau ist nicht überliefert. Errichtet wurde das Schloss wohl zwischen 1200 und 1300 von einem Herren aus Zell. Die Zeller wurden im 14. Jahrhundert den Schaunberger lehenspflichtig.1433 wurden die Grundherrschaften von Riedau und Zell vorübergehend vereinigt, nach 1484 wieder zwischen den Söhnen von Lienhart III. geteilt. Die Zeller starben 1550 aus und in der Folge wurden Shcloss und Herschaft mehrfach verkauft. Im Jahr 1626 kam die Herrschaft Riedau in die Hände der Salburger, die den Besitz bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Familie halten konnte. 1752 wurde die Herrschaft Riedau mit einem Wert vom 17.965 Gulden bewertet. Neben dem Schloss gehörten unter anderem auch der PFarrhof und das Schulhaus zum Besitz. Genannt wurden hier auch das Bräuhaus und die Bräuerswohnung als zur Herrschaft gehörig und Einnahmen von 464 Gulden "Biertäz" für 1859 Eimer Bier und 767 Gulden für die Benützung des Bräuhauses. 1757 starb der letzte Salburger und der Besitz wurde 1764 an Josef Zacher, Edler von Sonnenstein verkauft. Nach ihm folgten erneut zahlreiche Besitzerwechsel. Nach dem Brauerverzeichnis von 1795/97 wurden in Riedau in dieser Zeit 2603 Eimer Bier gebraut und ein Bieraufschlag von 1081 Gulden und 33 Kreuzer gezahlt.<ref>Heinrich Ludwig Werneck: [http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC01839814/29/ Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel.]Linz 1939/40, S. 115</ref> Im Gewerbeadressbuch aus dem Jahr 1853<ref>[https://books.google.at/books?id=d5g7AAAAcAAJ&pg=PA131 Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns.] Linz 1853, S. 131</ref> wird der damaligen Besitzer Rudolf Ritter von Peßler als "Bierbrauer" und sein Geschäftsleiter Josef Pistl genannt. Der große Brand im Jahr 1866 vernichtete große Teile des Marktes sowie die Kirche von Riedau und das Schloss mit allen Nebengebäuden. Vermutlich brannte damit auch das Bräuhaus nieder. Ob es je wieder in Betrieb gesetzt wurde scheint unklar, jedenfalls wurde der Braubetrieb in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingestellt. Im „Adressen-Buch der sämtlichen Industriellen, Handel- & Gewerbetreibenden in Oberösterreich“ aus dem Jahr 1889 scheint die Brauerei jedenfalls nicht mehr auf.<ref>[http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC04484491_1894/225/LOG_0242/ Adressen-Buch der sämtlichen Industriellen, Handel- & Gewerbetreibenden in Oberösterreich.] Linz 1889, S. 213.</ref> | Das Gründungsjahr der Schlossbrauerei Riedau ist nicht überliefert. Errichtet wurde das Schloss wohl zwischen 1200 und 1300 von einem Herren aus Zell. Die Zeller wurden im 14. Jahrhundert den Schaunberger lehenspflichtig.1433 wurden die Grundherrschaften von Riedau und Zell vorübergehend vereinigt, nach 1484 wieder zwischen den Söhnen von Lienhart III. geteilt. Die Zeller starben 1550 aus und in der Folge wurden Shcloss und Herschaft mehrfach verkauft. Im Jahr 1626 kam die Herrschaft Riedau in die Hände der Salburger, die den Besitz bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Familie halten konnte. 1752 wurde die Herrschaft Riedau mit einem Wert vom 17.965 Gulden bewertet. Neben dem Schloss gehörten unter anderem auch der PFarrhof und das Schulhaus zum Besitz. Genannt wurden hier auch das Bräuhaus und die Bräuerswohnung als zur Herrschaft gehörig und Einnahmen von 464 Gulden "Biertäz" für 1859 Eimer Bier und 767 Gulden für die Benützung des Bräuhauses. 1757 starb der letzte Salburger und der Besitz wurde 1764 an Josef Zacher, Edler von Sonnenstein verkauft. Nach ihm folgten erneut zahlreiche Besitzerwechsel. Nach dem Brauerverzeichnis von 1795/97 wurden in Riedau in dieser Zeit 2603 Eimer Bier gebraut und ein Bieraufschlag von 1081 Gulden und 33 Kreuzer gezahlt.<ref>Heinrich Ludwig Werneck: [http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC01839814/29/ Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel.]Linz 1939/40, S. 115</ref> Im Gewerbeadressbuch aus dem Jahr 1853<ref>[https://books.google.at/books?id=d5g7AAAAcAAJ&pg=PA131 Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns.] Linz 1853, S. 131</ref> wird der damaligen Besitzer Rudolf Ritter von Peßler als "Bierbrauer" und sein Geschäftsleiter Josef Pistl genannt. Der große Brand im Jahr 1866 vernichtete große Teile des Marktes sowie die Kirche von Riedau und das Schloss mit allen Nebengebäuden. Vermutlich brannte damit auch das Bräuhaus nieder. Ob es je wieder in Betrieb gesetzt wurde scheint unklar, jedenfalls wurde der Braubetrieb in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingestellt. Im „Adressen-Buch der sämtlichen Industriellen, Handel- & Gewerbetreibenden in Oberösterreich“ aus dem Jahr 1889 scheint die Brauerei jedenfalls nicht mehr auf.<ref>[http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC04484491_1894/225/LOG_0242/ Adressen-Buch der sämtlichen Industriellen, Handel- & Gewerbetreibenden in Oberösterreich.] Linz 1889, S. 213.</ref> | ||
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+ | Das Shcloss Riedau wurde 1982 abgerissen und durch einen Wohnblock ersetzt. | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Version vom 5. Dezember 2018, 09:37 Uhr
Schlossbrauerei Riedau | |
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Adresse | |
Ort | 4752 Riedau |
Bezirk | Braunau am Inn |
Bundesland | Oberösterreich |
Brauereityp | Kleinbrauerei |
Die Schlossbrauerei Riedau war ein herrschaftliches Brauhaus in der Marktgemeinde Riedau im Bezirk Schärding (Oberösterreich). Die Brauerei bestand zumindest im 18. und 19. Jahrhundert.
Geschichte
Das Gründungsjahr der Schlossbrauerei Riedau ist nicht überliefert. Errichtet wurde das Schloss wohl zwischen 1200 und 1300 von einem Herren aus Zell. Die Zeller wurden im 14. Jahrhundert den Schaunberger lehenspflichtig.1433 wurden die Grundherrschaften von Riedau und Zell vorübergehend vereinigt, nach 1484 wieder zwischen den Söhnen von Lienhart III. geteilt. Die Zeller starben 1550 aus und in der Folge wurden Shcloss und Herschaft mehrfach verkauft. Im Jahr 1626 kam die Herrschaft Riedau in die Hände der Salburger, die den Besitz bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Familie halten konnte. 1752 wurde die Herrschaft Riedau mit einem Wert vom 17.965 Gulden bewertet. Neben dem Schloss gehörten unter anderem auch der PFarrhof und das Schulhaus zum Besitz. Genannt wurden hier auch das Bräuhaus und die Bräuerswohnung als zur Herrschaft gehörig und Einnahmen von 464 Gulden "Biertäz" für 1859 Eimer Bier und 767 Gulden für die Benützung des Bräuhauses. 1757 starb der letzte Salburger und der Besitz wurde 1764 an Josef Zacher, Edler von Sonnenstein verkauft. Nach ihm folgten erneut zahlreiche Besitzerwechsel. Nach dem Brauerverzeichnis von 1795/97 wurden in Riedau in dieser Zeit 2603 Eimer Bier gebraut und ein Bieraufschlag von 1081 Gulden und 33 Kreuzer gezahlt.[1] Im Gewerbeadressbuch aus dem Jahr 1853[2] wird der damaligen Besitzer Rudolf Ritter von Peßler als "Bierbrauer" und sein Geschäftsleiter Josef Pistl genannt. Der große Brand im Jahr 1866 vernichtete große Teile des Marktes sowie die Kirche von Riedau und das Schloss mit allen Nebengebäuden. Vermutlich brannte damit auch das Bräuhaus nieder. Ob es je wieder in Betrieb gesetzt wurde scheint unklar, jedenfalls wurde der Braubetrieb in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingestellt. Im „Adressen-Buch der sämtlichen Industriellen, Handel- & Gewerbetreibenden in Oberösterreich“ aus dem Jahr 1889 scheint die Brauerei jedenfalls nicht mehr auf.[3]
Das Shcloss Riedau wurde 1982 abgerissen und durch einen Wohnblock ersetzt.
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Ludwig Werneck: Brauwesen und Hopfenbau in Oberösterreich von 1100-1930. III. Innviertel.Linz 1939/40, S. 115
- ↑ Handels- und Gewerbe-Adressen-Buch für Oesterreich ob der Enns. Linz 1853, S. 131
- ↑ Adressen-Buch der sämtlichen Industriellen, Handel- & Gewerbetreibenden in Oberösterreich. Linz 1889, S. 213.
Literatur
- Hans Brandstetter: 450 Jahre Markt Riedau. Heimatgeschichtliche Abhandlungen. Ried im Innkreis 1965